Themen

14.06.2011 | Bundesregierung
Mit Windenergie zu Arbeitsplätzen
 

 


Die Windenergiebranche boomt. Viele mittelständische Unternehmen, besonders in Mecklenburg-Vorpommern, profitieren von der wachsenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien. So auch das Unternehmen von Erwin Kunz.

 
Als studierter Landwirt hat er ein Unternehmen gegründet, das Windkrafträder wartet: "Rotor Energy".
 
Vor Ort ist das keine einfache Arbeit: Entweder ist er auf einer Arbeitsplattform in schwindelerregender Höhe im Einsatz. Oder er baumelt als Industriekletterer am "seidenen Faden" um die Rotorblätter des Kraftwerks. Selbst drinnen in den riesigen Rotorblättern ist, wenn Risse oder Brandschäden auszubessern sind, bei jedem Schritt Vorsicht geboten. Bei 200 Stundenkilometern wirken in den Spitzen enorme Kräfte. Und der Blitzableiter verhindert nicht, dass der Blitz doch einmal einschlägt.
 
Auch wenn sie Naturgewalten ausgesetzt sind, entscheiden sich immer mehr Menschen, als Quereinsteiger in dieser Branche zu arbeiten. Das verwundert nicht: Die erneuerbaren Energien bilden die Zukunft, auch auf dem Arbeitsmarkt. Fachkräfte werden gebraucht.
 

 

 

 

Interesse an einem Beruf in der Windenergiebranche

 




Je stärker die Branche wächst, desto besser werden die Ausbildungsmöglichkeiten.
Trotzdem kommen viele der Beschäftigten von Rotor Energy aus anderen Berufen. Kunz weist allerdings darauf hin: "In den Berufsfeldern, wo die Beschäftigten herkommen, wurden meist ähnliche Anforderungen gestellt. Das vereinfacht eine spätere Umschulung natürlich erheblich."  Auch für Alpinkletterer stelle der Beruf des Industriekletterers eine attraktive Alternative dar. "Die Branche wächst kontinuierlich und entsprechend groß ist das Arbeitsangebot. Außerdem macht das ständige Arbeiten an frischer Luft für viele den Reiz aus", so Kunz.
 
Die Arbeit an Windkraftwerken von Anfang an zu erlernen, sei immer noch schwierig. "Denn die Zahl an ausbildenden Unternehmen ist bis heute gering. Das kann sich aber mit der Entwicklung der Branche ändern", erläutert Kunz.
 

Gut ausgebildet

 
Das ist anzunehmen. Das Wind Energy Network Rostock, ein Berufsverband, hat den Bedarf frühzeitig erkannt. Gemeinsam mit dem Windenergieanlagenhersteller Nordex SE als privatem Stifter, der Wirtschaftsförderung Rostock Business und der Universität Rostock hat der Verband eine zunächst auf fünf Jahre angelegte Stiftungsprofessur Windenergietechnik ins Leben gerufen. Zum Herbstsemester 2012 können Studenten dann an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik den Masterstudiengang aufnehmen.
 
Der Vorstandsvorsitzende der Nordex SE, Thomas Richterich, begründet das Engagement des Unternehmens so: "Für Nordex ist es von entscheidender Bedeutung, unseren technologischen Kompetenzvorsprung als Pionier der Windenergieindustrie weiter auszubauen. Das kann nur gelingen, wenn wir noch stärker in die wissenschaftliche Nachwuchsförderung investieren."
 

Ingenieure gesucht

 
Derzeit sucht das Unternehmen, das in Rostock mit rund 1.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern zählt, mit Nachdruck nach Ingenieuren, um die Produktentwicklung zu forcieren und insbesondere die Offshore-Technologien voranzutreiben. Darüber hinaus ist Nordex SE, wie andere Brancheunternehmen auch, an weiteren Forschungskooperationen mit dem Lehrstuhl interessiert. Schließlich gilt es, die Entwicklung neuer Windenergieanlagen zu beschleunigen und die Produktqualität zu sichern.
 
Selbst nach der Ausbildung oder einer Umschulung bleiben Weiterbildungen ein Muss. Für neu erbaute Off-Shore-Anlagen müssen Mitarbeiter eine besondere Schulung absolvieren. Denn bei Arbeiten auf dem Meer herrschen noch ganz andere Bedingungen und Gefahren als bei Arbeiten auf dem Land. Zudem müssen auch Erste-Hilfe-Fähigkeiten zu jeder Zeit abrufbar sein. Spezielle Schulungen dieser Art hat zum Beispiel der Verein "Wind Energy Network e.V." gemeinsam mit Unternehmen aus dem Netzwerk initiiert.
 

Häfen im Aufwind

 
Nicht nur die Windenergie-Unternehmen und Beschäftigten profitieren vom wachsenden Markt. Auch die großen Häfen in Mecklenburg- Vorpommern blicken in eine rosige Zukunft: Während in den 90er Jahren hier viele Arbeitsplätze verloren gingen, werden sie nun wieder für Investoren interessant. Neue Arbeitsplätze entstehen mit dem Bau der Errichterschiffe, mit denen die geplanten Off-Shore-Windparkanlagen hergestellt werden.
 
Die Verlagerung der Windkrafträder auf See und die Neuausrichtung der Häfen eröffnet neue Geschäftsfelder. Mittlerweile kommen die Aufträge für Off-Shore-Windparkanlagen aus vielen europäischen und sogar außereuropäischen Ländern. Rotor Energy erhielt zuletzt Aufträge in Off-shore-Projekten wie "Alpha Ventus" in Deutschland.  
 

Vorreiter Deutschland ist unser Vorteil

 
Kunz und seinen Beschäftigten kommt zu Gute, dass viele Betreiber ausländischer Windenergiekraftwerke vom Erfahrungs- und Technologievorsprung der Deutschen überzeugt sind. Kunz: "Da Deutschland Vorreiter im Ausbau von alternativen Energien ist und somit über ausgereifte Technik verfügt, steckt die Branche nicht mehr in den Kinderschuhen. Das ist unser Vorteil."
 
"Nicht nur Klima und Umwelt profitieren vom Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch Beschäftigte können frohen Mutes in die Zukunft blicken und das nicht nur in der Windenergiebranche selbst. Ein ganzes Netzwerk aus verschiedenen Unternehmen und mit ihnen die gesamte Region Mecklenburg-Vorpommern kann mit großem Wachstum rechnen", so Andree Iffländer, Vorstandvorsitzender des Wind Energy Network Rostock e.V..

Diese Seite in einem sozialen Netzwerk veröffentlichen:

  • Twitter
  • Facebook
  • MySpace
  • deli.cio.us
  • Digg
  • Folkd
  • Google Bookmarks
  • Yahoo! Bookmarks
  • Windows Live
  • Yigg
  • Linkarena
  • Mister Wong
  • Newsvine
  • reddit
  • StumbleUpon