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14.06.2012 | Bundesregierung
Klimaschutz erlebbar machen
 

In wenigen Tagen beginnt in Rio de Janeiro 20 Jahre nach dem ersten "Earth Summit", die VN-Konferenz zu Nachhaltigkeit. Die Konferenz 1992 brachte mehr Aufmerksamkeit für Klimaschutz- und Umweltthemen. Doch einige Probleme haben sich verschärft. Gerade der Klimaschutz ist und bleibt ein Thema, bei dem es noch viel zu tun gibt.

19 Klimaschutz-Unternehmen aus verschiedensten Branchen und ganz Deutschland sind hier besonders engagiert. Sie gehören zu einer Exzellenzinitiative von Bundesregierung und Deutschem Industrie- und Handelskammertag. Diese "Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation" zeichnet seit 2009 Unternehmen als "Botschafter" für Klimaschutz aus. Für diese Unternehmen steht Klimaschutz an vorderster Stelle: bei Produkten und Produktion, der Beteiligung der Mitarbeiter an Umweltmaßnahmen und der Einbindung von Kunden und Lieferanten.

Klimaschutz ist auch Kundenberatung

Als regionaler Wasser- und Energieversorger für Karlsruhe und Umgebung war, den Stadtwerken Karlsruhe schon früh klar, dass die Erzeugung und Verwendung von Energie die Umwelt belasten kann.

Zur Förderung eines sparsamen und umweltschonenden Umgangs mit Energie und Trinkwasser eröffneten sie deshalb 1991 ein Energieberatungszentrum.





"In der Kundenberatung wird die gesamte Palette an Energiesparmöglichkeiten dargestellt, mit der jeder Mensch im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten einen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten kann", erklärt der Kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, Harald Rosemann, die Idee des Kundenberatungszentrums. Neben monatlichen Vorträgen zeigt eine ständige, interaktive Ausstellung den sparsamen Umgang mit Energie und Wasser, Heizen mit Erdgas und Fernwärme, Erneuerbare Energien sowie energiesparendes Bauen und Renovieren. Von sieben Beratern können sich die Kunden auch persönlich informieren oder zu den Förderprogrammen der Stadtwerke zur Unterstützung der Kunden bei der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen beraten lassen.

In den 20 Jahren seit Eröffnung kamen 14.000 Teilnehmer zu Vorträgen und 240.000 zur Kundenberatung. Über 5,5 Millionen Euro Fördermittel wurden ausbezahlt. Auch zur Umwelterziehung wird das Energieberatungszentrum genutzt: 327 Schulklassen mit über 5.600 Schülern besuchten die Einrichtungen der Stadtwerke. Mehrere Solarparks mit Bürgerbeteiligung, die seit 2005 verwirklicht wurden, zeigen ebenfalls wie wichtig der Dialog mit Kunden und Multiplikatoren beim Klimaschutz ist. Die Stadtwerke sind überzeugt: "Die Beratung in Sachen Energieeinsparung und die Nutzung der Erneuerbaren Energien werden in Zukunft eine noch stärkere Bedeutung gewinnen. Mit unserer Kundenberatung sind wird hierfür gewappnet", so Geschäftsführer Rosemann.

Mehr Bäume weniger CO2

Für das Klimaschutz-Unternehmen Evers-Druck aus dem schleswig-holsteinischen Meldorf ist der bewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Einsparung von CO2-Emissionen Teil der unternehmerischen Verpflichtung gegenüber Mensch und Natur. Hier hat man sich weiter die Frage gestellt, wie die Herstellung von Katalogen, Broschüren Zeitschriften und Zeitungsbeilagen klimaneutralisiert werden kann. Eine Lösung heißt: CO2‐Kompensation. Schon ein einziger Baum kann im Durchschnitt pro Jahr 100 kg CO2 umwandeln. 2009 startete deshalb das Projekt Evers-ReForest und im Januar 2011 wurde die Evers-ReForest GmbH & Co.KG als forstwirtschaftliches Unternehmen der Evers-Frank Druck- und Mediengruppe gegründet. "Die Nachfrage nach regionalen CO2-Kompensationsprojekten seitens der Kunden aller Produktionsstandorte stieg so stark an, dass aus dem Projekt ein eigenständiges Unternehmen wurde", begründet Geschäftsleiter Matthias Langenohl die Entscheidung der Druckerei.

Seit 2009 werden in Schleswig-Holstein Laubmischwälder angepflanzt – schon über 80.000 Bäume. Die Kompensierung durch diese Wiederaufforstungsmaßnahmen und die CO2-Speicherung wurden durch verschiedene unabhängige Forschungsinstitute überprüft. Für alle Produktionsstandorte wurden außerdem CO2-Footprints erstellt und regelmäßig Umweltdaten erfasst, so dass nachvollziehbar ist wie viel Emissionen durch Materialien, Druck, Fertigung und Versand entstehen. Die Kunden können CO2-Zertifikate erwerben und die Emissionen auf diesem Weg kompensieren. Um das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit weiter zu fördern, hat Evers-Druck zum Beispiel einen Waldfotowettbewerb veranstaltet. Außerdem stellen die Mitarbeiter zusammen mit dem NABU, der Naturschutzbehörde und der Landwirtschaftskammer Heide- und Moorlandschaften wieder her.

Mehr Klimaschutz durch mehr Wissen

Qualifizierte Mitarbeiter sind die Voraussetzung für eine gute Beratung von Kunden und Multiplikatoren. Viessmann, einer der international führenden Hersteller von Heiztechniksystemen, bietet seit den 1960er Jahren Schulungen und Weiterbildungen an. Die Viessmann Akademie dient der Weiterbildung von Heizungsbauern, Planern und Architekten, Energieberatern, Schornsteinfegern, Vertretern von Wohnungsbaugesellschaften oder technischen Bildungseinrichtungen sowie nicht zuletzt der eigenen Mitarbeiter.

Gerade im Wärmemarkt ist durch den Strukturwandel hin zu Effizienztechnologien und regenerativen Energiesystemen immer mehr technisches Wissen gefragt. Dem trägt die Viessmann Akademie Rechnung. Seminar- und Übungsräume stehen nicht nur in den Infozentren Allendorf (Eder) und Berlin zur Verfügung, sondern in allen weltweit 120 Verkaufsniederlassungen. Jährlich nehmen 92.000 Fachleute an diesen Fortbildungen teil.

Die Beispiele aus den Unternehmen zeigen: Klimaschutz ist eine ganzheitliche Aufgabe. Er macht nicht bei der Auslieferung des Produktes oder der Dienstleistung Halt. Erfolgreicher Klimaschutz beginnt mit Analyse und Planung und bezieht alle Beteiligten und alle späteren Nutzungen ein.

Neben Schulungen und Weiterbildungen zu Produkten und Systemen geht es dabei auch um Themen wie Klimaschutz und Ressourcenschonung oder die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Energieversorgung. Damit ist die Akademie nicht nur eine Bildungseinrichtung, sondern auch eine Plattform zum Austausch für Marktpartner untereinander sowie mit Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft. So informieren die Energieforen am Viessmann Unternehmensstammsitz in Allendorf über Klimaschutz und Energieversorgung, energetische Gebäudesanierung und Lösungsansätze aus der Praxis.
Ein ähnliches Konzept verfolgt auch die SMA Solar Technology aus dem hessischen Niesetal. Hier werden Wechselrichter hergestellt, die Gleichstrom aus Photovoltaikanlagen in netzkonformen Wechselstrom umwandeln. "Wissen teilen" lautet die Philosophie dieses Klimaschutz-Unternehmens. In Seminaren an der SMA Solar Academy in Niesetal, Landshut, Heilbronn oder den weltweit insgesamt 20 Niederlassungen lernen Installateure, Vertriebsmitarbeiter, Systemplaner, Architekten oder Ingenieure alles über Wechselrichter – von der Planung einer Anlage bis zur Kommunikationslösung.

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