Startschuss für die Initiative "Bildungsketten bis zum Abschluss"
Di, 07.09.2010
Seit Anfang September werden die Stellen für die ersten 500 Bildungslotsen ausgeschrieben. Die Initiative hat das Ziel, die Zahl der Schulabbrüche deutlich zu verringern und den Übergang in eine berufliche Ausbildung zu verbessern. Bildungslotsen sollen dabei den Schülerinnen und Schülern ab der 7. Klasse helfen.
Gesucht werden 500 Bildungslotsen in ganz Deutschland. Bewerben können sich insbesondere Bildungsträger, die die Bildungslotsen mehrjährig einstellen. Dabei kommen insbesondere Meister aller Berufsrichtungen und Sozialpädagogen mit Berufserfahrung in Betracht. Die ersten Bildungslotsen sollen ihre Arbeit bis Dezember dieses Jahres aufnehmen. "Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Jugendlichen ohne Ausbildung zurückzulassen", sagte Bundesministerin Annette Schavan zum Start der Initiative. Ausgeschrieben werden die Stellen durch die Bundesagentur für Arbeit. Interessenten sollten sich an die regionale Agentur für Arbeit wenden.
Junge Menschen erfolgreich qualifizieren
Die Initiative hat das Ziel, dass weniger junge Menschen ohne Schulabschluss die Schule verlassen und einfacher eine Ausbildung finden. Wegen des schon bald zu erwartenden Fachkräftemangels müssen alle Talente gefördert werden. Das haben die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder auf dem Bildungsgipfel vereinbart. Auch der neueste Bericht der OECD "Bildung auf einen Blick" zeigt hier einen Handlungsbedarf. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert deshalb diese Initiative mit 362 Millionen Euro.
Praxisorientierte Berufsorientierung an Hauptschulen
An bundesweit 1.000 Hauptschulen werden Potenzialanalysen von allen Schülerinnen und Schülern ab der 7. Klasse durchgeführt. Das ist die Voraussetzung für eine individuelle Förderung. Schülerinnen und Schüler, deren Schulabschluss gefährdet ist, erhalten individuelle Förderpläne. Außerdem wird ihnen eine frühzeitige, praxisorientierte Berufsorientierung während der Schulzeit angeboten. Unterstützt werden sie durch die Bildungslotsen.
Länder suchen Hauptschulen aus
Schulen, an denen Bildungslotsen eingesetzt werden, bestimmten die Ländern nach einem einheitlichen Kriterienkatalog des Bundesbildungsministeriums (BMBF). Die Zahl der Bildungslotsen wird bis 2013 auf 1.000 aufgestockt. Sie wird um bis zu 1.000 ehrenamtliche Bildungslotsen ergänzt, die der Senior Expert Service in Ausweitung seiner bisherigen Kooperation mit dem BMBF bereit stellen will.
Aufgabe für den Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs
Außerdem ist der Fachkräftemangel eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Bundesregierung und die Verbände von Industrie, Handel, Handwerk und der freien Berufe haben in den letzten Jahren erfolgreich allen ausbildungswilligen Jugendlichen ein Ausbildungsangebot unterbreitet. Annette Schavan: "Wir werden die Idee der Bildungsketten auch im neuen Ausbildungspakt verankern und gemeinsam mit der Wirtschaft an der weiteren Verbesserung des Übergangs von der Schule in die duale Ausbildung vereinbaren. Das ist besonders für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf sehr wichtig."
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