Helene Lange
887 veröffentlichte sie Die höhere Mädchenschule und ihre Bestimmung als Begleitschrift einer Petition, in der sie die Ausbildung der Mädchen schärfstens kritisiert. Dieses Schreiben wird als die „Gelbe Broschüre“ bekannt. 1890 gründete sie in Friedrichroda den ADLV (Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein). Unter anderem wegen ihres Engagements durften 1896 erstmals sechs junge Frauen in Berlin dieReifeprüfung ablegen.
Von 1894 bis 1905 war sie im Vorstand des Bundes deutscher Frauenvereine sowie Vorsitzende des Allgemeinen deutschen Lehrerinnenvereins.
Helene Lange litt an einer Sehbehinderung. Ihre Lebensgefährtin Gertrud Bäumer unterstützte sie in ihrer Arbeit und gemeinsam schrieben sie das Handbuch der Frauenbewegung (1901-1906) und gaben die Zeitschrift Die Frau (1893–1944) (nicht zu verwechseln mit Die Frau. Zeitschrift der sozialistischen Frauen Österreichs) heraus.
Später gründete sie mehrere Schulen, auf denen Mädchen und Jungen gleiche Chancen hatten, unter anderem Helene-Lange-Gymnasien inRendsburg,Dortmund und auch das Helene-Lange-Gymnasium in Fürth. Letzteres beging 2007 sein 100-jähriges Gründungsjubiläum (zeitgleich mit der 1000-Jahr-Feier der Stadt Fürth).
Helene Lange unterrichtete als Lehrerin in Berlin. Sie setzte sich für gleiche Bildungs- und Berufschancen für Frauen ein und gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen des gemäßigten Flügels der frühen deutschen Frauenbewegung.
Ihr Feminismus war differenzialistisch geprägt. Sie betonte die „Verschiedenheit der Geschlechter“ und hielt die Mütterlichkeit (nichtMutterschaft!) für die Conditio sine qua non der Weiblichkeit. Durch weiblichen Einfluss wollte sie die Fehlentwicklungen der männlich geprägten Welt korrigieren.
1928 erhielt Helen Lange die Ehrenbürgerschaft der Stadt Oldenburg